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Stiftung ICP München
Berufsbildungswerk
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Am internationalen Rollstuhltag am 01. März möchte Sven L. anderen Rollstuhlfahrenden Mut machen. Er ist bei uns im 2. Ausbildungsjahr zum Orthopädietechnik-Mechaniker. Aufgrund einer Zerebralparese (ICP) hat er seit dem Kindergartenalter einen Rollstuhl. Seine Familie hat ihn immer ermuntert, seine Träume und Ziele zu verwirklichen. Er war bei den Pfadfindern, war Bandmitglied und spielt Rollstuhlbasketball.
Sven L. berichtet über seine Zeit vor der Ausbildung: „Ich bin in einem kleinen Ort aufgewachsen. Da ist man einfach gezwungen, Lösungen für ein Leben mit Rollstuhl zu finden, wenn man nicht ständig auf andere angewiesen sein möchte. Meine Eltern und Zwillingsschwester haben mich daher immer ermutigt, selbstbewusst durch das Leben zu rollen. Mit meiner Schwester war ich z.B. bei den Pfadfindern aktiv, wo ich der einzige Rollstuhlfahrer war. Natürlich war dort nicht alles barrierefrei, aber ich fand es super, dass die Pfadfindergruppe mit mir immer gemeinsam nach Möglichkeiten gesucht hat, damit ich voll integriert wurde. Ich habe mich in der Pfadfindergruppe sehr wohl gefühlt. Über meine Mutter kam ich dann dazu, in einer Band als Bassist zu spielen.“ Schmunzelnd fügt er hinzu: „Musikalisch war ich zwar mittelmäßig erfolgreich, aber auch da war ich der einzige Rollstuhlfahrer und ich habe es sehr genossen, mit den anderen mein Hobby auszuüben.“
Seit dem Ausbildungsjahr 2021 absolviert er bei uns eine Ausbildung zum Orthopädietechnik-Mechaniker und erinnert sich: „Der Rollstuhl begleitet mich fast mein ganzes Leben und ich hatte schon früh Kontakt zu Sanitätshäusern. Mein Rollstuhl macht mich mobil und hat mich bei meinem Weg in die Selbständigkeit begleitet. Daher war mein Berufswunsch recht früh klar: Orthopädietechnik! Nach ein paar Praktika in Sanitätshäusern begann ich meine Ausbildung im Berufsbildungswerk der Stiftung ICP München – und bin sehr froh über die Entscheidung. Das Team ist sehr nett und die Aufgaben abwechslungsreich. Wir arbeiten mit den unterschiedlichsten Materialien, sowohl digital als auch handwerklich und der theoretische Teil ist recht anspruchsvoll. Wir haben höhenverstellbare Geräte und die Nähmaschine kann ich z.B. über die Hand steuern. Man sollte aber wissen, dass z.B. die externe Berufsschule und manche Orthopädiewerkstätten für Betriebspraktika nicht barrierefrei sind. Dennoch habe ich zahlreiche Betriebspraktika in barrierefreien Betrieben machen können. Die Berufsschule ist die einzige Berufsschule für alle Orthopädietechnik-Mechaniker in ganz Bayern. Hier komme ich mit dem Rollstuhl gut zurecht, da ich auch Unterstützung von meinen Mitschülern bekomme“.
Neben der Ausbildung genießt er das Freizeitangebot in München: „Ich wohne während der Ausbildung im Internat des BBWs und wir unternehmen gerne was zusammen. Außerdem spiele ich Rollstuhlbasketball beim USC München, der auch beim ZHS-Hochschulsport angebunden ist. Zum Training kommen daher Menschen mit und ohne Geheinschränkung. So finden Kennenlernen und Inklusion über den Sport statt. Dieser Perspektivwechsel ist für beide Seiten eine bereichernde Erfahrung“.
Sven L. möchte anderen Rollstuhlfahrenden mit auf den Weg geben: „Das Leben im Rollstuhl ist nicht immer einfach, es liegt aber viel an euch, was ihr daraus macht! Kämpft für eure Träume und nutzt eure Chancen – und vor allem: lasst euch nicht entmutigen. Und wenn was mal wirklich nicht alleine klappt, sprecht es an und fragt nach Unterstützung. Ich habe sehr viele positive Erfahrungen im Rollstuhl gemacht“.
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